In drei Jahren pilgerte ich gut 600 km auf der Via Francisca durch die Schweiz und in Italien.
Dabei entstanden die vier Berichte, welche ich im PDF-Format erstellte.
Die Via Francisca Lukmanier oder La via Francisca del Lucomagno, auch "Kaiserstrasse" genannt, ist eine antike römisch-longobardische Pilgerroute von Deutschland nach Rom. Sie führt nach Konstanz und weiter Alten Konstanzerstrasse nach Sankt Gallen, von dort über den Ruppenpass ins Rheintal und weiter nach Chur. Die Fortsetzung erfolgte über Disentis und über den Lukmanierpass ins Tessin, weiter nach Pavia in Italien und von dort auf der Via Francigena nach Rom. Von Deutschland aus wurde dieser Weg vom 7. bis ins 12. Jh. von Kaisern, Päpsten, Bischöfen und Äbten, wie zum Beispiel von Kaiser Heinrich II. und Friedrich I. Barbarossa, rege benutzt. Denn zur Zeit der Sachsenkaiser und Staufer wurde wegen der Verbindung ihrer Reichs-, Kirchen- und Italienpolitik die Stellung des Churer Bischofs und des Abtes von Disentis gehoben. Im Reichsfürstenstand wurde nun erwartet, dass sie sich im Interesse des Reiches auch für die Sicherheit der Passverbindungen entsprechend engagierten. Dadurch gewann der schon zur Römerzeit begangene 1914 m hohe Lukmanierpass eine herausragende Bedeutung, weil er als niedrigster der Bündner Alpenpässe die Vorteile relativ günstiger Geländeverhältnisse und kürzerer Schneebedeckung bot und dadurch praktisch das ganze Jahr befahrbar war. Dafür mussten aber die längsten Wegstrecken in Kauf genommen werden. Deshalb wurde später für Romreisende der Septimerpass wieder attraktiver, ebenso mit dem späteren Ausbau der Viamala auch die Splügenroute.
Die Herkunft des Namens Francisca ist eine Hypothese. Er könnte vom alten französischen Ausdruck franchir oder franchissement abgeleitet sein, was übersetzen, überwinden, durchqueren oder Passage/Durchgang bedeutet. So ist es nur logisch, dass auch andere Übergänge so genannt wurden, wie zum Beispiel die Via Francisca in der Region zwischen Chiavenna und Como. Durch beide Orte führten auch alte Wege, nämlich nach Chur die bereits oben stehend erwähnte Via Spluga und der Septimerpass und nach Mailand die antike Via Regina. Deswegen führt „unser“ Weg den Zusatz Lukmanier oder Lucomagno im Namen.